K l e i n k l ä r a n l a g e n
Dipl.-Ing. "Umweltsicherung" Christian Stuppy

... entspannt alt werden mit dem...

B O D E N K Ö R P E R F I L T E R

Der Bodenkörperfilter wird u.a. von der Firma LAUERBACH-KIEßLING GmbH in Seybothenreuth bei Bayreuth produziert. Er besaß neben einer DIBt-Zulassung für Ablaufwerte gemäß AbwVO (Grenzwerte CSB < 150 mg/l; BSB5 < 40 mg/l = Ablaufklasse "C") auch eine DIBt-Zulassung (Z-55.41-620 gültig bis 03.06.2020) für die Ablaufklasse "N", die noch deutlich bessere Werte von CSB < 90 mg/l und BSB5 < 20 mg/l im Ablauf garantierte. Er wird gemäß einer freiwilligen Herstellererklärung nach Wegfall der Zulassungen nach wie vor unverändert so gebaut.Die Ablaufqualität und der nur tropfenweise Ablauf lassen jederzeit eine auch kleinräumige Versickerung zu.

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Bei diesem System wird das Fäkalabwasser in einer großvolumigen Vorklärung auch feinentschlammt, mittels einer am Ablauf sitzenden Drossel der Zulauf auf die biologische Stufe - den BKF - vergleichmäßigt, und dort mittels mechanischer Wippe intermittierend über splittgefüllte Filtertassen verrieselt. Bei deren Passage und Durchlaufen der Filterschicht im Bodenteil nimmt eine Drainage das gereinigte Wasser auf und es kann - je nach Gefälleverhältnissen bald unmittelbar, oder über einen Kontollschacht mit oder ohne Pumpe, abgeleitet oder wieder auf Niveau gehoben werden.

Vorteile:

  • i.d.R. stromlos, energiefrei
  • ideal für vermietete Objekte
  • lautlos


  • geringer Pflegeaufwand im Vergleich zu Pflanzenbeeten
  • praktisch störungsfrei und betriebssicher
  • sehr niedrige Betriebskosten


  • großer Schlammspeicher, seltene Schlammabfuhr
  • wartungsarm & geriner Eigenkontroll-Aufwand
  • frostsicher (vgl. PKA)


  • hohe, garantierte Reinigungsleistung
  • nachrüstbar, BKF hinter bestenende Vorklärung
  • langlebig (Mechanik, Beton)

Sicher lassen sich mit den deutlich höheren Investitionskosten und Erdarbeiten auch Nachteile aufzählen, die aber nach Einbau sehr schnell vergessen sind. Hier gibt es eben keine Störung gerade an Weihnachten, und auch keinen Alarm, auf den ihre Mieter ggf. ohnehin nicht reagieren ..und, es gibt kein Austrocknen wie es bei den Pflanzenbeeten in den letzten, trockenen Jahren zu beobachten war, und keine Probleme mit Unter- oder Überlast.


kein Gegensatz: Kläranlage & Naturschutz

P F L A N Z E N K L Ä R A N L A G E N

Pflanzenkläranlagen wurden von mir bereits ab 1993 entwickelt und waren zu dieser Zeit gerade "brandaktuell". Die zunächst gebauten Horizontalfilter wurden mittlerweile von Vertikalanlagen abgelöst, die eine bessere Reinigung und Nitrifizierung versprechen. Bei entsprechenden Gefälleverhältnissen ist ein fremdenergiefreier Betrieb durchaus möglich. Der Platzbedarf ist jedoch enorm, und auch wenn so eine PKA durchaus in einen kleinen Vorgarten passt, ist man mit dem Bewuchs gebunden.Dieser stellt aber durchaus ein beliebtes Vogelbiotop dar. 

Dennoch habe ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen etwas Abstand vom Bau von Pflanzenkläranlagen oder Schilfbeeten genommen. Einerseits benötigen diese doch eine gewisse Pflege wie eine regelmäßige Mahd oder die Entfernung von Fremdaufwuchs (Ackerwinde, Brennnessel, Weiden- Erlensprösslinge etc.), zum anderen hat sich gezeigt, dass viele Pflanzenbeete durch Schlammeintrag an Durchlässigkeit verlieren, gerade wenn die Vorklärung klein und damit der Absetzvorgang unzureichend ist, eine Schwimmschlammsperre am Ablauf der Vorklärung fehlt, oder Pumpenschächte nicht ausreichend gereinigt werden. Dies führt dann nach Jahren ggf. zu Rückstau, Pfützenbildung auf der Oberfläche und Verschlammung von Drainageschichten, und damit zu Störungen, die nur mit großem Aufwand wieder zu beseitigen sind. Die Beaufschlagung von Vertikalfiltern kann zudem stets kurzfristig zu Geruchsproblemen führen.

Bei Horizontalanlagen älterer Bauart scheint bei / nach der Trockenheit der letzten Jahre zudem ein Phänomen der "Aufkonzentrierung" mit der Folge von Grenzwertüberschreitungen aufzutreten. Zudem ist bei gering belasteten PKA ein Ablauf häufig nicht mehr gegeben und damit eine Probenahme nicht mehr möglich. Eine Austrocknung gerade gering belasteter Vertikalanlagen bei längerer Abwesenheit scheint wahrscheinlich.   

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Viele Pflanzenkläranlagen bereiten 10-, 20-, 30-Jahre lang keine Probleme ...dann jedoch kann der Sanierungsaufwand aufgrund Verschlämmungen und Verstopfungen beträchtlich werden. Werden Schilfbeete stillgelegt, so kann die Entsorgung des Filtermaterials zudem zum Problem werden, da oftmals unklar ist wie das Bodenmaterial dann einzustufen ist.

Viele Altanlagen wurden unmittelbar neben Bäumen errichtet (Beschattung, Wurzeln !), bei vielen Anlagen kein Freiboard eingehalten (seitlicher Wasserübertritt möglich), die Kiesstreifen nicht von Schilf freigehalten, so dass die Konturen vor Ort oft gar nicht mehr auszumachen sind. So werden heute bereits nicht wenige "in die Jahre gekommenen" PKA´s durch andere Klärverfahren ersetzt.

andere energiefreie Kleinkläranlagen

Auf dem Kleinkläranlagenmarkt tummeln sich mittlerweile einige Hersteller mit energiefreien KKA in Kunststoff, von denen ECO-2 einige Anlagen ausprobiert hat, mit sehr mäßigem Erfolg, so dass ich deren Vertrieb wieder einstellte. Darunter waren Kläranlagen mit Steinwollefüllungen in Säcken, deren Verteilersysteme so gut wie nie funktionierten und die angegebene Ablaufklasse "N" in meinen Fällen nie erreichte, oder ein System mit Verteilerwippe und Kunststofffüllstoffen, das bei maximaler Belegung nicht einmal die Ablaufklasse "C" bisher sicher einhält, obwohl diese Anlage darauf getestet ist. Hier muss man sich - ähnlich der unrealsitischen, aber zulässigen Tests zur Ermittlung des CO2-Ausstosses bei KFZ - fragen, ob die Tests von KKA nicht auch unter realistischen Bedingungen an eingebauten Kläranlagen statt auf Prüffeldern durchzuführen wären.

Für nur gelegentlich genutzte Anwesen wie Wochenendhäuser können diese dennoch eine gangbare Lösung sein, da diese während einer Abwesenheit nicht weiterarbeiten, damit in dieser Zeit keine Störungen und keinen Energieverbrauch generieren.